Hurrikan Gordon trifft nicht mehr die Kanaren
Meteorologen hatten es in Erwägung gezogen: Wenn Gordon nicht einen Schwenk nach Norden, sondern leicht nach Süden getan hätte, dann wäre der Hurrikan in den nächsten Stunden den Kanaren bedrohlich nahe gekommen. So zog er „nur“ über die Azoren und tobte sich dort aus.
Ein Hurrikan auf den Kanaren? Nun, tatsächlich ist sowas extremst selten. Es kommt nicht sehr oft vor, dass ein Hurrikan sich so dicht unseren Breitengraden nähert. Die Bedingungen, die die Entstehung und das stetige Wachstum dieser meeresbedingten Wirbelstürme begünstigen, sind nicht die am besten geeignet in der Nähe Europas. Wobei, vor acht Jahren traf ein Hurrikan die Kanaren.
Gordon, ein tropischer Sturm, der in der Mitte des Atlantiks sich entwickelte, zog aber alle Aufmerksamkeit in den vergangenen Tagen auf sich: Es ist bereits er dritte Hurrikan in dieser atlantischen Saison, nach Chris und Ernesto. Gegen alle Widrigkeiten, hat Hurrikan Gordon sich verstärkt und wurde in die Kategorie 2 in den letzten Stunden eingestuft – die Wahrscheinlichkeit, dass die Kanaren gestreift werden, stieg. Die Azoren, wurden von ihm inzwischen mit Winden von über 170 km/ h – die in Böen 216 km/h erreichen – und Starkregen getroffen. Die portugiesischen Behörden riefen für das Zentrum und den Osten der Azoren eine Hurrikanwarnung aus.
Im Laufe der Woche wird er dann als „Starkwind“, wenn überhaupt, auf den Kontinent treffen. Übrigens: Heute wird in Mitteleuropa Klimageschichte geschrieben! Es dürfte der wärmste Tag in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden. In Dresden waren es um 9 Uhr bereits 28 Grad, in Essen 28,4. Kandidaten für die mehr als 40,3° (Spitzenwert gestern) sind alle Städte am Niederrhein, Aachen, Düren und Gemeinden im südlichen Brandenburg bzw. Nordsachsen.