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RTL-Wettermann Häckl über Kanaren-Klima
Kanaren und Wetter? Na, wenn es Wetterexperte Christian Häckl nicht weiß, wer dann?
Hier sind alle Tipps und Infos zu finden, die auf Gran Canaria nützlich sein können. Darunter Daten zur Insel, zur Anreise, was man mitbringen sollte, wie das Klima ist und vieles vieles mehr. Einfach oben auf die Rubrik „Insel-Infos“ klicken und sich die entsprechenden Untermenüs aussuchen!
Wann sind Ebbe und Flut auf Gran Canaria?
Weil immer mal wieder Fragen kommen, wie die Gezeiten auf Gran Canaria sind… Hier ein Link, der Ebbe und Flut an der Südküste tagesaktuell graphisch perfekt darstellt. Ist zwar auf spanisch, aber die Diagramme sprechen für sich. Besser und einfacher geht es nicht! Die Seite ist künftig im Bereich „Inselinfos“ zu finden…
Radio auf Gran Canaria
Neben diversen spanisch- und englischsprachigen Radiosendern, gibt es vor allem im Süden von Gran Canaria auch jede Menge Sender auf deutsch. Hier mal ein paar Links zu einigen Sendern (nicht immer sind alle erreichbar), die in Deutschland via Internet zu empfangen sind bzw. auch die Frequenzen für die Insel:
- MixRadio (San Fernando): 101 FM und 104,1 FM – Hits von den 70ern bis heute)
- RadioRondo (Playa del Ingles): 98,2 FM – deutsche und lokale News, deutsche, spanische Hits und Oldies)
- YumboFM (Playa del Ingles): 105,1 FM – deutschsprachiger Gay-Sender – aktuelle Hits und News
Und noch ein paar kanarische Sender von den anderen Inseln…
- HappyRadio (Teneriffa): Happy Radio ist Teneriffas ältester deutschsprachiger Sender
- QFM (Teneriffa): Jazz, Soul, Blues und Funk Rhythmen aus der ganzen Welt
- MegaWelle (Teneriffa): Pop, Rock, Oldies und Informationen von den Inseln und aus aller Welt
- RadioEuropa (Lanzarote): lokale Infos, Musik querbeet
Was man mitbringen sollte!
Ich weiß ja, Urlaub ist die Zeit, wo man sich am liebsten um gar nichts selber kümmern mag: Hotel, All-in oder Halbpension… Klar, sehr angenehm, aber für Gran Canaria nicht wirklich die beste Wahl. Ich kann nur empfehlen: Selbstverpflegung! Man ist unabhängig von irgendwelchen Essenszeiten und kann so leben, wie man mag.
Selbstverpflegung ist auf Gran Canaria auch kein Problem in den Bungalows. Den sie alle sind mit einer separaten Mini-Küche ausgestattet. Die besteht mindestens aus zwei Kochplatten, einem Kühlschrank, Pfanne, Töpfe, Gläser, Besteck und Geschirr. Eine Kaffeemaschine gehört dazu – in einigen Anlagen werden auch Toaster gestellt.
Es gibt nichts Schöneres, als nach dem Aufstehen sich auf die Terrasse zu setzen und einen Kaffee zu schlürfen, nebenbei in der Sonne zu dösen und an einem Brötchen zu knabbern. Wie? Hier mal ein paar Tipps, was man einstecken sollte, wenn man im Bungalow wohnt:
- In den meisten Anlagen gibt es einen Hotelshop, hier bekommt man Brötchen – riesengroß, pro Stück etwa 40 Cent.
- Eier, Milch oder Wasser gibt es auch in den Shops in den Anlagen, solche Einkäufe sind aber im „Faro 2“ oder noch besser in Maspalomas selbst (in einem Markt der Einheimischen), um einiges preiswerter. In Playa gibt es an jeder „Ecke“ einen Supermarkt – allerdings eben für Touristen mit „Extrapreisen“. Am sinnvollsten ist ein „Ausflug“ mit dem Taxi zum Hiperdino im „El Tablero“ – einem preiswerten und großen Supermarkt, vergleichbar mit dem deutschen Kaufland.
- Vor allem Kaffee sollte man gleich aus Deutschland mitbringen, denn der einheimische Kaffee ist doch recht grenzwertig vom Geschmack. Und am Besten schmeckt er doch selbstgebrüht, oder?
Ein Korkenzieher kann am Abend nützlich sein – daher: Einstecken, braucht ja keinen Platz.
- Man sollte vorher genau die Bungalow-Beschreibung lesen, ob das Abwaschen inclusive ist oder nicht. Ist es das nicht, kann Spüli und eine Bürste sinnvoll sein, aber das gibt es auch alles im Hotelshop.
- Nicht in jeder Anlage gehören Radios zur Standardausstattung – ein kleines Radio ist lohnenswert – meist aber schon im iPhone oder Handy integiert. Denn es gibt zwei deutschsprachige Urlaubsradios in Maspalomas, die nicht nur aktuelle Nachrichten, sondern auch das Wetter präsentieren.
Sonnencreme sollte unbedingt in Deutschland gekauft werden, die ist unverschämt teuer auf der Insel. Empfehlenswert fürs Gesicht ist LF 30, für den Körper mindestens 20 am Beginn des Urlaubs und LF 8 für die letzten Tage. Die Sonne ist auch im Winter sehr intensiv, nicht unterschätzen! Auch eine After-Sun-Lotion ist sinnvoll – die Haut trocknet extrem aus.
- Postkarten sollte man nicht im Hotel kaufen – in den großen Einkaufszentren, etwa im Yumbo, sind sie deutlich preiswerter. Eine Karte kostet zur Zeit 62 Cent nach Deutschland.
- Telefonieren nach Deutschland (+49) ist relativ teuer vom Handy aus. Preiswerter ist es, man lässt sich aus Deutschland im Bungalow – alle haben ein Telefon – anrufen. Das kostet den Anrufenden aus Deutschland wenige Cent und den Urlauber nix. Muss man selbst mal anrufen: Für ein paar Euro gibt es Telefonkarten für Kartentelefone. Das ist deutlich preiswerter als das Handy.
- Für’s Internet gilt: Nur wenige Hotels (Green Golf) bieten WLAN kostenlos oder überhaupt an. Die meisten haben teure Internet-PCs. Billiger ist es, mit einem iPhone sich z.B. im Yumbo in die kostenlose Netze einzuwählen – etwa im Adonis. Gibt es WLAN, kann man getrost auf die meist kostenpflichtigen Fernsehangebote verzichten.
Wissenswertes
Reisende…
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- benötigen zur Einreise nur einen Personalausweis, da Gran Canaria zur EU (Spanien) gehört
- benötigen keine besonderen Impfungen
- können sich mit dem internationalen (deutschen) Führerschein einen Wagen mieten
- landen auf dem Flughafen „Gando“ – etwa 30 Minuten mit dem Bus von Maspalomas entfernt
- können die Insel gut mit einem Bus der Firma „Global“ erkunden, denn die Insel hat ein sehr gut ausgebautes Bussystem
- dürfen nur eine Stange Zigaretten ausführen
- Wasser sollte man nicht aus der Leitung trinken, in den Hotelgebieten ist es gechlort. Sehr preiswert sind 5-Liter-Kanister mit Trinkwasser (um 1,50 Euro).
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Gran Canaria…
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- wurde 1483 von den Spanien erobert, die Ureinwohner heißen Guanchen
- war bis 1492 der westlichste Punkt der bekannten Welt
- ist seit 1852 Freihandelszone, hat eine eigene Mehrwertsteuer von nur 5 Prozent
- Spezialität sind Papas Arrugadas mit Mojo – kleine, runzlige in Meerwasser gekochte Kartoffeln mit einer Knoblauchsoße. Ein Muss!
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Wirklich…
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- beeindruckend ist der höchster Turm der Insel, der Faro in Maspalomas mit 56 Metern
- sehenswert sind die Dünen von Maspalomas: sechs mal zwei Kilometer im Ausmaß, bestehen sie nicht aus Sahara-Sand, sondern aus angespültem Muschelkalk aus dem Atlantik
- gut verständigen kann man sich in den Touristengebieten mit Englisch, viel Kellner und Verkäufer sprechen auch Deutsch – im Inselinneren sind ein paar Brocken Spanisch von Nutzen
- günstig sind einheimische Obstsorten, Getränke und chinesisches Essen – teuer hingegen sind Fleisch und Wurst
- einzigartig ist der Palmitos Park – eine Art Zoo mit vielen seltenen Papageien, Affen und Krokodilen. Der Park brannte 2007 beim großen Feuer fast gänzlich nieder und ist seit Ende 2008 wieder eröffnet
- enttäuschend sind die Kanarienvögel – sie sind „nur“ grün! Bunte „Kanaris“ sind spezielle europäische Züchtungen
- traurig ist, dass weite Teile Gran Canarias irgendwann einmal unter einer Tsunami-Welle zerstört wird. Wissenschaftler haben errechnet, dass beim Ausbruch des Teide auf Teneriffa eine 50 Meter hohe Flutwelle die Insel treffen wird
In den Dünen…
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sollte man auf seine Wertsachen extrem achten, dort wird geklaut
- sollten sexuelle „Abenteuer“ nur „safe“ gesucht werden, neuerdings läuft Polizei durch die Dünen bzw. überfliegt sie mit Hubschraubern
- sollte man stetsausreichend Wasser mitführen
- sollte man Schuhe tragen, im Sand liegen stachlige Kletten
- sollte man möglichst auf den Wegen bleiben, die gesamte Fläche steht unter Schutz
Anreise nach Maspalomas
Oh Schreck: Wolken! Ja, wenn man auf Gran Canaria landet, dann scheint zumindest im Frühjahr im seltensten Fall die Sonne. Jetzt nur nicht im Flieger sitzen bleiben und zurück fahren! Denn das ist normal. Gran Canaria hat eine Wettergrenze – welche zwischen Gebirge und Maspalomas verläuft. Während es im Gebirge, also in Flughafennähe, wolkig bis regnerisch ist, scheint rund um Maspalomas (fast) garantiert) die Sonne! Also, mit dem Shuttle-Bus ins Terminal und ran an die Kofferausgabe!
Sobald der Koffer in Empfang genommen ist, kann der Urlaub starten: Direkt gegenüber der Gepäckausgabe, noch vor der Zoll-Schleuse – gibt es eine Touristen-Info. Dort gibt es kostenlose Busfahrpläne! Nach der Schleuse geht man im Flughafengebäude nach rechts zum gläsernen Ausgang, immer dem Wegweiser folgend in Richtung Bus-Terminal. Am Terminal steht ein Automat, an dem es die Fahrkarten etwa 10 Prozent preiswerter gibt als beim Busfahrer.
Vom Flughafengelang man am Besten mit dem Bus nach Maspalomas, Playa del Ingles oder auch nach Las Palmas. Für die Hauptstadt nimmt man den Bus Nummer 60. Ich beschränke mich hier auf die Urlaubsorte im Süden – hauptsächlich auf Maspalomas! Nach Playa und Maspalomas fährt die Linie 66 (Faro Maspalomas). Ein Ticket kostet – je nach Ort – etwa 3,70 Euro.
Der Bus fährt täglich immer von 6.15 Uhr bis 21.15 Uhr jede Stunde. Sollte er gerade weg sein oder nicht mehr fahren, gibt es die Möglichkeit an der nahen Autobahn zuzusteigen (Aeropuerto Autovia) – dort gibt es eine Haltestelle am Rande der Fahrbahn. Mehrere Linien fahren von dort. Die Linie, welche am Längsten fährt, ist die „01“ (Las Palmas – Puerte Mogan). Sie fährt von 5 Uhr bis etwa 24 Uhr, hält dafür aber auch an jeder Dorfklitsche… Nachts fährt die Linie „05“.
Die Busfahrt mit der „66“ nach Maspalomas dauert etwa 30 bis 40 Minuten. Auf der Fahrt sieht man grau-weiße Folien links und rechts der Autobahn: Darunter werden meist Tomaten oder Bananen gezüchtet. Die Haltestelle „Atlantico“ sollte man sich merken, wenn man mal so richtig Shoppen gehen will. Das Atlantico ist das größte Einkaufszentrum im Süden der Insel.
Nach etwa 30 Minuten wird die meist braun-staubige Landschaft schlagartig grün und überall stehen Palmen: Bungalows und Hotels am Rand zeigen, dass die Touristenzone erreicht ist! In der Ferne sind jetzt schon die Dünen von Maspalomas zu sehen – ein echt toller Blick!
Plötzlich ist man in Playa del Ingles. Wer zum ersten mal da ist, kann es nicht übersehen: Überall sind Hotels, rollen gelbe Taxen und unzählige Touristen rennen mit Badematten unter dem Arm zum Strand. Wer in Playa Urlaub macht, steigt an einem der Hotels aus und fährt mit dem Taxi weiter zum Hotel oder zur Bungalow-Anlage. Die Taxifahrt kostet etwa 2,50 Euro. Günstiger ist es, vorher dem Busfahrer zu sagen, wo man genau hin möchte – meist halten die Fahrer ohnehin in der Nähe der betroffenen Hotels!

Tipps zu Bungalows und was man benötigt gibt es ebenfalls in den Tipps. Eine Auswahl schöner Bungalows gibt es in der Rubrik „Bungalows“!
Geografie und Daten
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Gran Canaria…
- liegt im Atlantischer Ozean, 200 Kilometer vor der marokkanischen Küste
- ist 3 552 Kilometer von Dresden entfernt
- ist die drittgrößte Kanareninsel
- hat 50 Kilometer Durchmesser
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Die Insel…
- entstand vor 14 Millionen Jahre aus einem Schicht-Vulkan, der einst 2 500 Meter hoch war
- erlebte den letzten starken Vulkanausbruch vor 3 000 Jahren
- hat gewaltige Berge, die höchste Erhebung – der Pico de las Nieves (Schneespitze) – misst 1 949 Meter
hat sechs Klima- und Vegetationszonen
- hat milde Temperaturen, im Winter um 22 Grad – im Sommer bis 28 Grad.
- ist im Süden wärmer als im Norden, da Passatwinde und kalte Luft im Gebirge „hängen“ bleiben
- hat etwa an 300 Tagen im Jahr Sonne
- hat die gleiche Zeitzone wie England – also die Uhr eine Stunde vorstellen
- verfügt über 300 Kilometer Wanderwege
- wird jährlich von rund 4 Millionen Touristen besucht
- hat 35 000 Hotelbetten, 21 000 davon in Playa del Ingles / Maspalomas
- Hauptstadt Las Palmas befindet sich im Nordosten
Kanaren: Miniklima-Kontinent
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Wetter
Gran Canaria wird gern auch als „Insel des ewigen Frühlings“ oder „Miniaturkontinent“ bezeichnet. Beide Namen haben ihre Berechtigung, denn besonders im Süden – von Playa del Inges bis Mogan – scheint an rund 340 Tagen im Jahr die Sonne. Dort, im touristisch erschlossenen Teil der Insel, ist das Klima mild bis heiß und trocken. Regenschauer sind die absolute Ausnahme. In den Sommermonaten liegt die Durchschnittstemperatur bei 28°C und selbst im Winter liegt sie bei 24°C. In den Nächten sinkt die Temperatur um 4-5 Grad ab. Aufgrund der leicht wehenden Brise ist die Wärme sehr gut auszuhalten. Bis auf sehr wenige Ausnahmen findet man auf Gran Canaria die ausgeglichensten Temperaturen aller Kanarischen Inseln. Beeindruckend ist fast jeden Tag der Blick im Süden zu den Bergen, wo oft dicke Wolken hängen, aber fast nie bis zur Küste vorrücken.
Klima
Die Insel besitzt vierzehn verschiedene Mikroklimazonen. Die Schönwetterzone beginnt im Bereich des Flughafens, der im Osten der Insel liegt. Die Orte, die in nördlicheren Regionen liegen, sind etwas kühler und regenreicher. Die verschiedenen Klimazonen sind auf den Gebirgszug im Insel-Zentrum zurückzuführen. Da der Passatwind meist aus der nördlichen Richtung bläst, werden regenreiche Wolken auf die Insel getragen. Diese bleiben allerdings in den beinahe 2000 Meter hohen Bergen hängen und verschaffen dem Zentrum sowie dem Norden Regen. Die Temperaturen sind um einige Grade niedriger. Bei einer Tour in die Berge sollte man auf jeden Fall eine Jacke dabei haben – wenn auch nur zur Sicherheit im Kofferraum.
Ein Wetter-Phänomen der Insel ist wirklich erwähnenswert: An mehreren Tagen im Jahr weht der Wind aus östlicher Richtung, bringt dann sehr heiße und trockene Luft aus der Sahara mit. In diesen extrem trockenen Winden befindet sich feiner, orangefarbener Sandstaub aus der Wüste. Dieser Wind, der zu Reizungen der Atemwege führen kann, nennt sich Calima. Er hält für einige Tage an. Dabei steigen die Temperaturen im Winter auf etwa 30-35°C, in den Sommermonaten kann es bis zu 50°C heiß werden. Durch den Feinstaub (Saharasand) in der Luft, wirkt die Landschaft wie im Nebel.
Vegetation
Auch die Vegetation ist auf der Insel extrem verschieden: In der nördlichen Region ist sie wesentlich üppiger als im Süden: Zitronen, Papayas, Apfelsinen und andere Früchte werden angebaut. Im Süden ist die Vegetation wüstenhaft karg. Ohne künstliche Bewässerung würden die meisten Pflanzen vertrocknen.