Erdbeben auf Gran Canaria, Lanzarote, Fuerteventura, Teneriffa, El Hierro
Dass es auf El Hierro seit einem Jahr ordentlich wackelt, ist keine Neuigkeit mehr. Mal mehr mal weniger drückt die Magma-Blase die Insel nach oben und lässt dabei die jüngste Kanaren-Insel wackeln. Gelegentlich, so im vergangenen Winter, wird sogar Lava freigesetzt – kurzzeitig bestand die „Hoffnung“ auf eine neue Insel oder Erweiterung der bestehenden Hauptinsel im Süden vonEl Hierro. Seit gestern hat die Bebenaktivität wieder zugenommen. Diesmal wackelt es auch auf den anderen Kanareninseln – von Teneriffa bis Gran Canaria.
Das bislang „stärkste“ Beben – immer noch knapp unter der „Fühlbarkeitsgrenze“ – gab es heute Nacht auf El Hierro. An der „alten“ Eruptionsstelle des Eldiscreto wackelte die Erde in 13 Kilometern Tiefe mit 2,0. Gestern gab es fast an gleicher Stelle ein Beben mit 2,2. Allein bis zum Mittag gab es heute schon über 15 neue Erdbeben. Derzeit nimmt die Aktivität also wieder zu, nachdem sie in den vergangenen zwei Wochen deutlich zurückgegangen ist. So ist da derzeit seit Monaten auf El Hierro zu beobachten – aktiven Phasen folgen passive und dann geht es wieder von vorn los. Unter El Hierro, bzw. in der Nähe, wird der Hauptpunkt des kanarischen Hot Spots vermutet.
Allerdings sind wohl alle Kanaren-Inseln durch diesen Hot Spot entstanden (mehr dazu demnächst hier im Blog) entstanden. Und alle spüren bis heute die Auswirkungen ihres „Geburts-Vulkanes“! Allein in den vergangenen Stunden wackelte die Erde auf Teneriffa, Gran Canaria und Fuerteventura. Wenn auch auf allein Inseln kaum oder gar nicht spürbar! Auf den östlichen Nachbarinseln von El Hierro gab es eine Reihe von Erdstößen bis ML2,8. Hier kamen die Beben meist aus großen Tiefen von 50 bis 70 km. Wie der Zusammenhang zu den derzeitig flacheren Beben auf El Hierro ist, wird noch erforscht. Wahrscheinlich ist, dass alle Kanareninseln auf einer gewaltigen Magma-Blase schwimmen, deren Zugang zu Erdoberfläche sich derzeit bei El Hierro befindet und weiter nach Westen „wandert“.