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Schnellbahn auf Gran Can: Wann kommt das Aus?

24. Oktober 2012

Kommt sie nun oder wird sie begraben: Die oft versprochene Zugverbindung von Las Palmas über den Flughafen bis nach Playa del Ingles und Maspalomas lässt auf sich warten. Zumindest die Planungen sind so gut wie in trockenen Tüchern. Ob die kühnen Pläne jedoch je umgesetzt werden, steht in den Sternen. Zumindest wurde ein „Aus“ noch nicht offiziell verkündet.

Werbevideos, Fotomontagen und Streckenpläne gibt es genügend (auch hier im Blog nachzulesen) – bis 2016 sollte der Bau beendet sein (Baubeginn 2012) und dann die Strecke in 35 Minuten zu schaffen. Doch an die Realisierung hat man sich bislang nicht getraut. Die Nord-Süd-Verbindung ist noch nicht einmal komplett durchgeplant: Das Transport-Ministerim der Kanaren, zuständig für den Bau, sucht noch 2 von 23 Millionen Euro, um die technischen Studien abschließen zu können.

Probleme gibt es bei der Streckenführung genug: Über 40 Prozent der 48 Kilometer langen Strecke sollen in Tunneln verlaufen und so gigantische Kosten verursachen. Umweltschützer sind bereits auf den Barrikaden, sie fürchten massive Eingriffe während der Bauphase. Auch im Osten, nahe dem Flughafen, gibt’s Probleme: Der Windpark würde direkt von einem oberirdischen Teilstück tangiert – zwei der 13 Generatoren müssen verlegt werden, die Oberleitungen ebenfalls. Dieses Problem glaubt das Ministerium jedoch gelöst zu haben.

Problematisch werden die Stationen im Süden, vor allem in Maspalomas. Denn dort sollte eine Tunnellösung bis zum zentralen Busbahnhof den Schnellzug führen. Allerdings ist der Tunnel vorerst – eben wegen jener Kosten – vom Tisch. Nun begehren allerdings die Tourismusverbände und die Chefs der anliegenden Hotels auf, denn sie befürchten massive Lärmbelästigungen durch die Shuttle-Züge. Mögen sie noch so modern und technologisch ausgeklügelt seinen – geräuschlos werden sie nicht sein.

Politisch ist völlig unklar, wie es weiter geht. Ein „Aus“ will keine Partei verkünden, hat man sich doch schon zu weit mit dem Bauprojekt aus dem Fenster gelehnt und die Touristen weltweit vom neuen Zug begeistert. Allerdings ist es äußerst unwahrscheinlich, dass in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise die Regierung ausreichend Geld von der Zentralregierung aus Madrid erhält, um das Bahnprojekt zu realisieren. Bzw. ist es kaum vorstellbar, dass Privatinvestoren die kompletten Baukosten übernehmen. Denn die belaufen sich inzwischen auf 1,565 Milliarden Euro!

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