Gran Canaria: Neue Steuersätze, neue Prämie…
Auch auf den Kanaren hat der Politikbetrieb im Jahr 2014 seine Arbeit nun wieder voll aufgenommen: So wurden in der Sitzung des Inselrates zwei wegweisende Gesetze beschlossen – die nicht zwangsweise zur Freude der Canarios beitragen. Ab Februar wird Sprit teurer – auf jeden Liter Kraftstoff fällt eine künftig um 2 Cent erhöhte Mineralölsteuer an (Dabei fiel der preis doch so schön in den vergangenen sechs Monaten!). Autsch, möchte man denken – doch der Sprit auf den Kanaren ist noch immer (im europäischen Vergleich) lächerlich preiswert: Der Liter Superbleifrei kostet nämlich immer noch unter 1,10 Euro. Das zusätzliche Geld, welches durch die Steuererhöhung eingenommen wird, will die Inselregierung in den Straßenbau stecken. Doch die Canarios sind den Deutschen nicht so unähnlich: Geht’s ums Auto, wird schnell protestiert – vor allem, wenn die Kosten steigen. Und so lehnte die Opposition die Steuererhöhung rundweg ab.
Dass man von den Deutschen nicht nur die Protesthaltung beim Auto übernimmt, sondern auch manche Idee, zeigt die Zentralregierung in Madrid: Denn nun gibt es in den kommenden 15 Monaten auch in Spanien – und damit auch auf den Kanaren – eine Abwrackprämie für mindestens zehn Jahre alte Fahrzeuge. So soll die Automobil-Industrie angekurbelt werden, 10 000 Jobs gesichert und 4 500 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Für ein altes auto gibt es bis zu 2 000 Euro – insgesamt fördert die Regierung die Umstellung mit 540 Millionen Euro. Anders als in Deutschland wird die Abwrackprämie gesplittet: 1 000 Euro gibt’s vom Staat, 1 000 vom Autohändler. Große Familien bekommen sogar 3 000 Euro.