Öl-Tanker havariert: Kanaren fürchten um ihre Küsten
Angst auf den Kanaren: Denn ein Öltanker ist vor der Küste Marokkos, 200 Kilometer östlich der Kanaren, bereits – wie erst heute bekannt wurde – am Montag auf Grund gelaufen (Video unten). Der 114 Meter lange Tanker „Silver Laayoune“ fuhr unter marokkanischer Flagge, als er beim Einlaufen und den Hafen von Tan Tan (Marokko) bei schwerem Stürmend Regen gegen einen Felsen donnerte und auf Grund lief. Er hatte 5 000 Liter Schweröl geladen, welches in Teneriffa für ein Kraftwerk im afrikanischen Nachbarstaat bestimmt war. Dieses Kraftwerk wurde mit kanarischer Hilfe errichtet, um Marokko vom Bau eines Atomkraftwerkes abzuhalten.
Da Schiff ist nun manövrierunfähig. Die Regierung der Kanaren kritisiert, dass sie von den marokkanischen Behörden noch immer nicht ausreichend informiert wurde. Bislang ist unklar, ob alle Maßnahmen ergriffen wurden, damit der Tanker nicht auseinanderbricht. Sollte dies passieren, würde ein Ölteppich von der afrikanischen Küste direkte auf die östlichen kanarischen Strände treiben – also auch auf Gran Canaria.
Die Besatzung des 12-Jahre alten Schiffes konnte unverletzt geborgen werden. Eine holländische Firma ist nun mit der Bergung des havarierten Tankers beauftragt. Ein Team und ein Spezialkran aus Santa Cruz (Teneriffa) sollen das Schiff anheben und auf die offene See schleppen. Erste Versuche scheiterten. Jetzt wird ein stärkerer Kran herangeholt. Die marokkanische Regierung lehnte ein Hilfsangebot aus Spanien bislang offiziell ab.
Damit dürfte die bereits ohnehin heftig geführte Debatte um die Probebohrungen von Repsol in dem Gebiet zwischen den Kanaren und dem afrikanischen Kontinent neue Nahrung erhalten: Denn der Take belegt mehr als eindrucksvoll, wie real die Gefahr für die Kanaren ist, sollte es bei den Bohrungen zu einer Katastrophe kommen.