Maspalomas: Werden die Dünen jetzt gesperrt?
Die Zahlen waren dramatisch, die Ende vergangener Woche vorgelegt wurden. Nun klingen auch die möglichen Gegenmaßnahmen dramatisch! Um die Dünen von Maspalomas wenigstens in Ansätzen retten zu können, müssten sie komplett für Besucher gesperrt und sich selbst überlassen werden! Doch vorerst soll Sand vor der Küste abgebaggert und in die Dünen gebracht werden…
Anwohner, Unternehmer, Umweltschützer, Wissenschaftler und die Regierung der Kanaren schlagen Alarm! Die Kontrollmaßnahmen, um die Dünen von Maspalomas zu schützen, müssen dringend intensiviert werden. Der Minister für Umwelt und Katastrophenschutz, María del Mar Arévalo, hat gemeinsam mit dem Verwaltungsrat der Naturschutzverbände in den vergangenen Monaten die Berichte und Studien ausgewertet, die 2013 erstellt wurden. „Die Dünen von Maspalomas sind von großer Bedeutung für die kanarischen Bürger und Besucher“, so del Mar Arévalo. Im vergangenen Jahr wurden im Naturschutzgebiet 50 neue Hinweisschilder ausgetauscht und viele Sperren saniert. Auch zur Zeit laufen – vor allem an den beiden Küstenseiten – Sanierungsarbeiten, neue Markierungen, Sperrleisten und Hinweisschilder werden errichtet. Die neuen Wegmarken sind aus strapazierfähigem Aluminium. Farblich sind sie so bedruckt, dass sie auch in der prallen kanarischen Sonne ein paar Jahre durchhalten werden.
Die Berichte befassen sich u.a. mit der Bebauung, vor allem in Maspalomas – so wurden die Einflüsse der örtlichen Hotels am Strand, als auch des Shopping-Centers Oasis beschrieben: Jegliche Bebauung hindert den Wind bei der natürlichen Gestaltung der Dünen und schirmt heranwehenden Sand ab. Auch Aktivitäten in den Dünen selbst werden als sehr kritisch gesehen: Sand-Boarden (immer häufiger zu beobachten), Dünen-Rutschen – aber auch schon das einfache Wandern durch die Dünen – trägt zum immer schnelleren Tod der Dünen bei. Eigentlich müsste der Besucherverkehr zwischen und auf den Sand-Bergen komplett verboten werden! Der Verwaltungsrat der Dünen von Maspalomas prüft nun verschiedene Vorschläge und Maßnahmen für das laufende Jahr 2014. Vor allem in Sachen Müllbekämpfung und illegalen Lagerfeuern soll die örtliche Polizei aktiver werden.
Rund um den kleinen Salzwassersee (La Charca) am Kanal von Maspalomas soll in diesem Jahr noch ein neuer Metallzaun errichtet werden, damit die Vegetationsentwicklung nicht weiter beeinflusst wird. Denn zur Zeit latschen (vor allem) Touristen gern quer durch den ausgetrockneten Kanal – über alles, was grünt und blüht – um ja schnell in die Dünen zu kommen. Außerdem soll mit dieser Maßnahme die Sicherheit in diesem Bereich und auch die Ästhetik verbessert werden. Die seit 2004 bestehende Sperrzone rund um den See soll nun viel strenger kontrolliert werden. (Einst durfte man auf dem See sogar Boot fahren!)
Von der Dünen-Seite her soll sich auch etwas tun! Umweltminister del Mar Arévalo: „Dort werden Holz-Poller gesetzt, um den Bereich zu markieren. Durch Hinweistafeln wollen wir Informationen geben, warum das Gebiet so schützenswert ist.“ Rund um den Teich soll es künftig verboten sein, Lebensmittel wegzuwerfen (vor allem aktives Füttern!) – denn die Fische im Teich sind inzwischen völlig überfüttert. Dadurch kommt es im Sommer immer wieder zur Überproduktion, gefolgt von Massensterben und widerlichen Gerüchen.
Generell sei es „zwingend notwendig, jetzt gegen die intensive öffentliche Nutzung der Dünen von Maspalomas vorzugehen, um deren Existenz so lange wie möglich zu gewährleisten „, so der Minister. In den kommenden Wochen werden sich unter anderem die Tourismusvereine und die Verwaltung von San Bartolomé de Tirajana zusammen setzen und Maßnahmen erarbeiten. Ein Ziel sei es, so die Inselverwaltung, Sand von der Spitze des Bajeta abzutragen und wieder auf in die Dünen zu bringen. An der Spitze von Bajeta, wir berichteten mehrfach, bildet sich seit zwei Jahren „Neuland“: An der südwestlichsten Spitze von GC lagert sich immer mehr Sand ab, genau am „Knick“ zwischen Playa und Maspalomas. Doch diese Maßnahme allein wird sicherlich nicht ausreichen…