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Geplante Ölbohrungen: RWE steigt aus Projekt aus

22. August 2014

Sieht es so bald vor der Küste der Kanaren aus?

War es der Streit um die geplanten Bohrungen im Atlantik? War es die Drohung der kanarischen Regierung, die Stränge ins Mutterland zu kappen, wenn gebohrt wird? Oder dauerte es einfach nur zu lange?

Egal was die Ursache war, der deutsche Energieriese RWE hat seine 20 Prozent an dem Ölbohr-Projekt östlich der Kanaren zum Verkauf angeboten. Damit bleiben im Öl-Konsortium, welches landläufig immer nur als Repsol bezeichnet wird, noch der australische Energiekonzern Woodside Energy mit 30 Prozent beteiligt und eben Repsol selbst mit 50 Prozent übrig. Wer die frei gewordenen 20 Prozent kauft oder ob die beiden anderen Partner ihre Anteile aufstocken werden, ist noch unklar.

Im Streit zwischen Kanaren und Zentralregierung geht nun der Minister für Industrie, Energie und Tourismus, José Manuel Soria, in Madrid in die Offensive: Vorwürfe, er habe sich von Repsol bestechen lassen, seien „völlig falsch“. Der in Las Palmas geborene Politiker habe „voll und ganz“ auf Regierungslinie alle Verträge geschlossen, so wie es im Wahlprogramm der CC stehe. Dort habe es auf Seite 121 einen Punkt „Öl-Förderung ist für die Zukunft der Kanaren sehr wichtig“ gegeben, dafür sei er letztlich gewählt worden.

Das Geld, welches die Kanaren für die Förderung von Repsol erhalten würde, sei auch nötig, um die schleppende Wirtschaft auf dem Archipel voran zu bringen. Die Bohrungen, die in der Nähe der Kanaren geplant seien, hätten gar keinen Einfluss auf die Inselkette und seien völlig normal – „passieren in jedem Land der Welt, etwa in Mexiko, Brasilien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.“

Soria wird von der Kanaren-Regierung vorgeworfen, der Inselkette mit den geplanten Bohrungen eine mögliche Umwelt-Katastrophe zuzumuten. Auf den Balearen sei eine ähnliche Öl-Debatte undenkbar – man dort nicht einmal wagen, darüber nachzudenken. Man solle beide Inselketten gleich behandeln.

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